Hier erfahren Sie Wissenswertes über die Ursprünge Ritterhudes der Ritter von der Hude und der Familie v.Gröning

Dammgut Ritterhude

Geschichte vom Dammgut

Der Ortsname Ritterhude geht auf die hier als Locatoren des St. Jürgenlandes ansässigen Ritter von der Hude zurück. Luderus de Hude erhielt 1181 das Privileg, das damals noch bewaldete St. Jürgenland zu kultivieren. Eine Ausnahme bildete das Gebiet des Klosters Lilienthal. Die Kolonisation und die Ansiedlung von 12 Höfen in Nordsida geht auf das 12.und 13.Jahrhundert zurück. Flurnamen belegen noch heute, dass daran vor allem Holländer beteiligt waren.

„Hude“ oder „Huda“ bezeichnet neben der Deutung als gute Weide (Hutung) auch eine Schiffsanlegestelle. Ritterhude bedeutet somit die Anlegestelle der Ritter. Diese Anlegestelle befindet sich Nahe der Furt, wo der alte Heerweg von Bremen nach Stade (und Hamburg) die Hamme kreuzt, der bis Mitte des 14.Jahrhunderts (mit dem Bau der Brücke über die Lesum bei Burg) die einzige Verbindung von Bremen zum Erzbistum ist. Zur Verteidigung dieser Furt errichteten die Ritter von der Hude Mitte des 13.Jahrhunderts am Geestrand der Hamme ein „Castrum“ als Wasserburg im Fluß.

Vermutlich wegen der höher auflaufenden Fluten und nachdem die Burg 1305 geschliffen wird, muss der Standort im Fluß aufgegeben werden.

Doch bereits 1309 erfolgt ein Neubau durch Martin von der Hude, wie es im Bremischen Urkundenbuch erwähnt ist. Diese Burg Huda ist der erste Bauabschnitt des heutigen Mittelteils des Dammgutes. Sie ist als Pfahlbau in einer Graft errichtet.

Weiterhin bestand eine schiffbare Verbindung zum Fluß in unmittelbarer Nähe der Furt. Durch die Hamme sind auch die Wümme und die Lesum, sowie die Weser für die Ritter erreichbar.

Zu der Burg gehörten die Höfe auf dem „freien Damm“, der heutigen Dammstrasse. Die Ritter von der Hude sind im Domkapitel des Bremer Doms als „Canonici“ vertreten. Sie besitzen ein Drittel der Börde zu Lesum und die Patrimonalgrichtsbarkeit bis zum Hochgericht über Ritterhude sowie das Deichgräfenamt der Hamme- und Wümmedeiche.

1349/50 dient das „Castrum dictum Hude“ sogar Graf Moritz von Oldenburg als Stürzpunkt, um im Kampf das Erzstift (Erzbistum) und den Stuhl des Erzbischofs von Bremen für sich zu erobern. (Bremisches Urkundenbuch). 1350 wird Martin von der Hude mit anderen aus diesem Feldzug vor dem Ostertor in Bremen zum Ritter geschlagen.

Die Bedeutung der bewachten Furt lässt sich aus einer am 4.Oktober 1380 unterzeichneten Urkunde entnehmen. Dort geloben die Ritter und Knappen, dass ihr Schloß für die nächsten 12 Jahre der Stadt Bremen ein offenes Schloß sein soll, und dass sie die Bürger und den Kaufmann in keinerlei Weise beschädigen wollen: “...Wy Luder van der Hude des elder, … bekennet unde openbare, ...dat unze slot to der Hude, dat olyghes was her Mertens hude … en oeffenes slot wezen unde blyven …“. Dieser Vertrag wird nach 12 Jahren wiederholt. Damit entgeht das Dammgut ihrer Zerstörung, während viele andere Rittersitze in der Umgebung Bremens geschleift werden.

Durch weitere Erbteilung erhält

der letzte Namensträger

Friederich August von der Hude

das Dammgut, wovon er 5/6 verkauft.

Nach seinem Tode 1775 wird der

verbliebene Teil des Dammgutes

öffentlich versteigert.

 

1776 kauft Dr.Georg Gröning,

späterer Bürgermeister von Bremen,

das Dammgut für 11.000 Reichsthaler..            Ansicht des Dammgutes um 1800

Darin sind inbegriffen die Meierhöfe,

sowie „… Hut und Weide in der ganzen Gemeinheit mit Inbegriff der Schafttrift ..“.

Die Familie Gröning ist seit Jahrhunderten in Bremen ansässig. Von Beruf sind die Mitglieder der Familie Kaufleute und Juristen. Später wird Dr.Georg Gröning für seine diplomatischen Dienste am Hofe von Napoleon geadelt. Er und sein Sohn Dr. Heinrich v. Gröning, ebenfalls Bürgermeister und Präsident des Obergerichtes in Bremen, bauten die Wasserburg zum Herrenhaus für 4.000 Reichsthaler um und den Nordflügel an. Es entsteht ein dreiflügeliger Bau. Aus dieser Zeit um 1800 sind einige alte Kachelöfen und verschiedene Erinnerungsstücke (an die Pariser Zeit Dr.Georg Grönings von 1802-4) erhalten. Es wird nur im Sommer bewohnt.

Gleichzeitig wird der Park im landschaftlichen Stil von dem Landschaftsarchitekten Herrmann Isaak Abraham Altmann unter Einbeziehung vorhandener Elemente, wie z.B. der Alleen und des Obstbaumgartens, umgestaltet.

Ab Mitte des 19.Jahrhunderts werden die Meierrechte der 16 Meierhöfe abgelöst.

1892 übernimmt der Enkel Georg v. Gröning die Bewirtschaftung des verbliebenen land- und forstwirtschaftlichen Betriebes selbst, wozu der Bau eines eigenen Wirtschaftshofes notwendig wird. Auch das Herrenhaus muss für die ganzjährige Bewohnbarkeit eingerichtet werden. Erna v.Gröning geb. Schwertel übernimmt die Umgestaltung wichtiger Innenräume des Hauses im neugotischen Stil.

Als der Sohn Heinz v. Gröning im 1.Weltkrieg fällt, wird die Tochter Erna v.Gröning Eigentümerin. 1919 heiratet sich den Hauptmann a.D. Gustav Adolf v.Rex.

Er bewirtschaftet weiter den landwirtschaftlichen Betrieb des Dammgutes.

Die Trockenlegung von Grünland und Deichbauten gegen die ständigen Winterfluten sind ein wichtiges Ergebnis seiner Arbeit.

Seit 1923 führt die Familie den Namen v.Rex-Gröning.

Im 2.Weltkrieg (1943) brennt durch Brandbomben der Viehstall mit 300 Kopf Milch- und Mastvieh gänzlich nieder.

1960 übernimmt Heinrich v.Rex-Gröning den land- und forstwirtschaftlichen Betrieb und bewirtschaftet ihn mit seiner Ehefrau Sylvie.

Das ständige Anwachsen der Stadtrandgemeinde Ritterhude und der zunehmende Verkehr machen schließlich 1981 die Aufgabe der Milch– und Viehwirtschaft erforderlich. Auf den hofnahen Grundstücken in zentraler Ortslage gelang die Umwandlung in Wohn- und Infrastrukturimmobilien.

Die Bewirtschaftung des durch Zukauf in jeder Generation größer gewordenen Stoteler Waldes erfolgt seit Generationen nach den Prinzipien der naturgemäßen Forstwirtschaft.

Das Herrenhaus mit der Graft und der Park stehen seit 1985 unter Denkmalschutz.

In den Jahren 1999 bis 2002 wurde eine Grundsanierung des Herrenhauses durchgeführt.

2003 übernimmt Dorothea v.Rex - Gröning die Bewirtschaftung des Betriebes.

 

 

 

 

 

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